Manchmal wirkt die deutsche Politik schon sehr provinzel: Da wird zum einen ein fragwürdiger Finanztrick der CDU mal wieder für den Wahlkampf, diesmal in NRW instrumentalisiert. Aber das ist man ja schon gewohnt. Wieso wird dann das Thema Griechenland-Krise auf einmal dafür auch missbraucht. Unsere Politiker kümmern sich lieber um Provinzialpolitik, anstatt die Finanzmärkte in der EU zu stabilisieren. Unsere Regierung hadert seit Wochen um die Hilfen für Griechenland. Diese Hinhaltetaktik kostet uns letztendlich mehr Geld, als uns die Diskussion darum bringt. Und auf der anderen Seite regen wir uns auf, wenn die USA sich lieber um ihre innenpolitischen Themen kümmern, anstatt beim Klimaschutz mitzuwirken. Das ist ja immer noch besser, als sich wegen einer Landeswahl die Finanzstabilität in der EU zu riskieren. Dieses Ganzes Vorgehen von Deutschland bringt die ganze Euro-Zone ins Wanken, nur weil die deutsche Regierung nicht einfach mal das Problem anpacken will. Indirekt sind deutsche Unternehmen ja nicht ganz unschuldig an der Situation in Griechenland. Viele deutsche Unternehmen investierten ins marode Griechenland, obwohl die Risiken bekannt waren. Deswegen ist der Vorschlag ja auch löblich, die deutschen Unternehmen an der Finanzhilfe für Griechenland zu beteiligen, aber das sollte man deswegen nicht wochenlang diskutieren, sondern einfach eine Entscheidung treffen, um den Spekulanten nicht Tür und Tor zu öffnen.
Wenn die Hilfen für Griechenland endlich mal durch kommen, sollten sich die EZB und die Regierungen der Euro-Zone zusammensetzen und sich auf ein generelles Vorgehen einigen: Denn Griechenland war erst der Anfang der Krise. Das Ungleichgewicht innerhalb der Euro-Zone wurde durch die Finanzkrise nämlich noch verstärkt und daran muss gearbeitet werden, nicht an der NRW-Wahl…
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